Auf diesen Tag war ich ja schon seit dem ersten Tag gespannt, als Rio uns zu sich eingeladen hatte.
Um 11:30 Uhr trafen wir 3 uns mit ihr am Hiyoshi Bhf. (Sie hat uns extra abgeholt, obwohl sie so weit weg wohnt. ;__;)
Ein erster Bick auf die Odawara Burg.
Wir sind dann über Yokohama etwa 1,5 Stunden zu ihr gefahren (nach Itabashi).
In Odawara haben wir erstmal zu Mittag gegessen. Ich glaub das hab ich schonmal erwähnt, aber in Udon könnt ich mich reinlegen. *____*
In einem Supermarkt direkt neben dem Restaurant hat Rio dann erstmal eine Dose Macha (Grünteepulver) gekauft, damit wir überhaupt Tee zubereiten konnten. Dann sind wir mit der Hakone Line direkt nach Itabashi weitergefahren. Von der Haltestelle aus gings dann zu Fuß zu Rios Familientempel.
Vorher gings aber noch in einen Laden für traditionelle Süßigkeiten. Oh, sah das alles lecker aus. Bis dato hatte ich ja noch nichts davon probiert.
Jeder durfte sich eine Süßigkeit aussuchen. Ich wählte das "gefaltete" Sakura Mochi(Kirschblütenreiskuchen). Das ist ausserdem noch in ein Sakurablatt gewickelt. Die Verläufern hat jedem von uns auch noch Manjuu(Hefekloß mit süßem Bohnenmus) geschenkt.
Im Haus angekommen, haben wir uns erstmal im Teezimmer niedergelassen. (Alle Räume waren mit Tatami ausgestattet.) Weil es so kalt war, wurden erstmal die Heizung und die Heizdecke angeschaltet. Da wurde es schnell ganz kuschelig. :3
Im Nebenzimmer gab es übrigens auch ein Tischchen mit Puppen.
Erst hat Rio uns gezeigt, wie die Süßigkeiten angerichtet werden.
Es gibt spezielles Papier, statt eines Tellers. Das wird gefaltet und die Süßigkeit wird daraufgelegt. Gleichzeitig dient das Papier auch als Serviette. Man muss auch auf die verschiedenen Aufdrucke achten. Je nach Aufdruck und Jahreszeit, wird eine andere Seite verwendet. Das Papier nennt man Kaishi.
Die Teeschale nennt sich Chawan.
Es gibt Schalen mit und ohne Bild. Je nachdem, ob die Schale mit oder ohne Bild ist, wird sie verschieden gehandhabt.
Mit Bild:
Der Gastgeber überreicht die Schaler mit dem Bild zum Gast. Der gast betrachtet das Bild, darf das Bild aber nicht mit dem Mund berühren. Er dreht die Tasse als im Uhrzeigersinn herum. Nach dem Trinken wird die Schale wieder zurückgedreht und das Bild "bewundert". Dann kann man die Tasse abstellen.
Ohne Bild:
Die Tasse wird aufgenommen und zwei Mal in Richtung Uhrzeigersinn gedreht, danach wird getrunken. Danach wird sie wieder zwei Mal zurückgedreht.
Da immer nur von einer Seite der Schale getrunken wird, wird diese nach dem Trinken mit den Fingern abgewischt, und dann entsprechend die Finger am "Süßigkeitenpapier".
Teezubereitung:
Mit dem speziellen kleinen Löffel werden 2 Löffel Macha in die Teeschale gegeben.
Danach wird das Ganze mit etwas Wasser aufgegossen. Nun wird der Tee mit dem sogenannten Chasen schnell aus dem Handgelenk heraus geschlagen.
Bevor man anfängt mit dem Trinken, sagt man: Choudai itashimasu.
Wenn man fertig ist, sagt man: Oishuu gozaimashita.
Ein paar Details zu den Süßigkeiten:
Anko = süßes Bohnenmus
Manjuu = Hefekloß
Mochi = Reiskuchen
Das "Pancake" Sakura Mochi war übrigens superlecker. Es war auch mit Anko gefüllt. Unerwarteterweise war das Blatt salzig. Das hab ich aber erst gemerkt, als meine Lippen gebrannt haben. xD
Es hat aber überhaupt nicht gestört. :)
Nach der Teezeremonie sind wir zu einem traditionell japanischen Haus gegangen. Es war vollständig mit Papierwänden uns Tatamimatten ausgekleidet. Das sah wirklich toll aus.
Man sollte übrigens aufpassen dort, wegen der wildenlebenden Affen! xD
Danach durften wir noch den Familientempel von Rios Familie besichtigen. (Fotos mit Blitz waren auch erlaubt! O:)
Dort hat es so schön nach Papier und Räucherstäbchen gerochen. *___*
Eine buddhistische Gottheit hat sie uns auch erklärt: Fudou Myou Ou. Diese Gottheit trennt mit seinem Schwert alles Gute und Böse voneinander. Danach wird das Böse mit einem Seil zusammengebunden.
Danach hat jeder noch ein Omikuji gemacht. (Wieder das mit den Stäbchen und den Fächern.)
Bei mir erfüllen sich wieder alle Wünche, wie auch schon am Sensoji! Na dann muss es ja wahr sein. ;)
Julia wollte dann noch unbedingt in die Odawara Burg.
Dorthin sind wir mit Rios Auto gefahren. Man ist das jedes Mal wieder spannend auf der "falschen" Seite zu fahren. xDDD
Wir mussten uns allerdings ein bisschen beeilen, weil die Burg kurz vorm Schließen war. Leider durfte man auch keine Fotos machen. Und Postkarten haben sie auch keine verkauft. D:
Aber es wurden viele verschiedenen Dinge ausgestellt, wie zB Schmuck und Samuraiharnische, und auch Schwerter, etc.
Schwert = Katana und Nihontou
Von ganz oben hatte man auch eine tolle Aussicht. Da es leider an diesem Tag sehr bewölkt war und immer mal wieder regnete, konnte man den Fuji überhaupt nicht sehen. )=
Kurz vor 17 Uhr sind wir dann wieder draußen gewesen.
Von dort aus sind wir zum Odawara Bhf. gelaufen, wo ich mir noch zwei jap. Süßigkeiten gekauft hab. Ich konnte einfach nicht wiederstehen.
Ein rundes Sakura Mochi war dabei. Ich sag noch: "Das sieht so matschig aus." (Für alle die sich noch an Sailor Moon erinnern. Wer kennt noch: "Der Reiskuchen auf dem Mond ist matschig."? ;D) Ansonsten hat es aber auch so lecker geschmeckt, wie das andere Sakura Mochi.
Das Zweite war in der Form einer Kirschblüte. Es war komplett aus Anko, und hat auch superlecker geschmeckt.
Das Manjuu, welches wir geschenkt bekommen hatten, war übrigens auch total super! Ich glaub ich hab echt meinen Faible für japanische Süßigkeiten entdeckt. xDD
Machapulver hab ich mir auch gekauft. Na mal sehen, was das wird. >___<* (Hoffentlich Tee! :D)
In dem Laden in dem wir waren gabs auch deutsches Bier, Gurken und Süßigkeiten! LOL
Nach dem Einkaufen sind wir dann zurück nach Hiyoshi gefahren. Man das Zugfahren war an dem Tag echt teuer.... über 20€... ;__;
